Ostrov nad Ohří - Staré město, kostel sv. Michaela Archanděla a Panny Marie Věrné

Gottesdienste

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Kurze Baugeschichte der St.Michaelskirche in Ostrov – Schlackenwerth

Die Gründung des Ortes Zlawcowerde, Schlackenwerth, Ostrov liegt im Dunkel der Geschichte. Da durch den Ort der ´Königsweg´ von Prag nach Eger – Cheb führte, blühte er als freie Stadt im 14.Jahr-hundert auf. Aber der Stadt genügte nicht mehr die alte spätromanische Kirche St.Jakobus, die bis heute als ältestes erhaltenes Baudenkmal der Stadt auf dem Friedhof steht. Deshalb kam es zum Bau einer neuen Kirche, die damals den Titel zum heiligen Nikolaus führte. Die älteste Nachricht über sie stammt aus dem Jahre 1384. Sie war damals die reichste Kirche im gesamten Elbogener Dekanat und unterstand bis zu Beginn des 15.Jahrhunderts dem Patronat des Zisterzienserklosters Ossegg. Um 1550 war ein grosser Umbau der Kirche vollendet, die aber nunmehr dem damals beliebten Erzengel St. Michael geweiht war. Während eines Feuers, dem an einem Juniabend 1567 fast die ganze Stadt zum Opfer fiel, brannte die Kirche aus. Ausser einem Teil der Umfassungsmauern blieb nur der untere Teil des Turmes erhalten, in welchem sich heute die Sakristei mit dem Kreuzrippengewölbe befindet. Ein Neubau war nach fünf Jahren festiggestellt. Auch wenn dieser im Verlaufe der Jahrhunderte erneut mehrmals ausbrannte und umgebaut wurde, blieb die ursprüngliche Gestalt der Kirche aus dieser Zeit – allerdings im spätgotischen Stil des 16.Jahrhunderts – bis heute erhalten. Die Bedeutung der Städte am Fusse des Erzgebirges nahm von Ende des 15.Jahrhunderts durch die Erzbergwerke zu. Es wurde Jachymov – Joachimsthal gegründet und auch auf der sächsischen Seite des Erzgebirges entstanden neue Städte. In Annaberg befand sich eine berühmte Bauhütte und 1518 fand dort eine festliche Versammlung von Architekten statt, in welcher der geniale Meister der Prager Burg, Benedikt Ried, den Vorsitz führte. Zu weiteren Bauzentren wurden auch Freiberg und Zwikau. Die Kirchen auf der böhmischen Seite des Erzgebirges wurden ähnlich gebaut wie die in Sachsen, die Grenzen waren offen und auf beiden Seiten arbeiteten oft dieselben Handwerker – und auch unsere St.Michaelskirche bildet da keine Ausnahme. Die gotische Idee einer dreischiffigen Kirche wurde von der Renaissance zu einem Schiff mit säulengestützten Bogenrundgängen umgestaltet. In der Höhe des ersten Stockwerkes befinden sich im Innern Emporen – Rundgänge. Ähnlich wie bei den sächsischen Bauwerken, hat die St.Michaelskirche auch nur einen mächtigen Turm, der im oberen Teil achteckig ist. Bemerkenswert sind die Gewölbe in der Kirche. Der gesamte Innenraum wird von einem Stern-Rippen-Gewölbe – typisch für die Spätgotik – eingenommen. In der einen von zwei Kapellen an der Südostseite der Kirche wurde ein Diamanten-Gewölbe errichtet. Diese äusserst seltene Art von Gewölbe. Nach einem weiteren Brand im Jahre 1607 wurden ein Teil des über den Emporen eingestürzten Gewölbes und der obere Teil des Turmes erneuert. Hier sind uns auch die Namen der Baumeister bekannt, welche die Reparaturarbeiten durchführten – Andreas aus Elbogen und Christoph Knorr aus Plauen. Auch in der Zeit des reformatorischen Bildersturmes und in den bewegten Tagen des Dreissigjährigen Krieges litt die Kirche. Sie wurde im Jahre 1636 renoviert. Der Schlackenwerther Stadtrat musste den neuen Hochaltar als Teil einer Strafe bezahlen, dass die Ratspersonen im Jahre 1631 den Einfall der Sachsen nach Böhmen begrüssten, bei dem der frühere Altar zerstört wurde. Grössere Instandsetzungsarbeiten wurden in der Barockzeit durchgeführt – Mitte des 18.Jahrhunderts. Die Westfassade erhielt ihre heutige Gestalt mit dem barocken Giebel und die Fenster wurden den Forderungen des Barock entsprechend verändert – sie wurden verkleinert und der gotische Spitzbogenabschluss gerundet. Grosse Veränderungen erfuhr in dieser Zeit auch die Innenausstattung. Im Jahre 1752 erhielt die Kirche den heutigen monumentalen Hauptaltar mit den Engelnstatuen und dem Bild von der Grablegung Christi, das früher dem Prager Maler Karl Skreta oder dessen Schule zugeschrieben wurde. Der Altar wurde auf Kosten der Familie des Badischen Markrafen Ludwig Wilhelm errichtet, der kaiserlicher Marschall und Besitzer der Schlackenwerther Herrschaft war. Aus der gleichen Zeit stammt auch die Kanzel mit den staffierten Holzfiguren des hl.Petrus und des hl.Paulus an der Brüstung und dem schreitenden Christus auf ihrem Schalldach. Gleichzeitig wurde im Jahre 1752 eine neue Orgel bestellt, die dann – 1753 - mit vielen musizierenden Barockengelchen verziert ist. Im 18.Jahrhundert wurden die beiden gegenüberliegenden Altäre des hl.Franz Xaverius und des hl.Dominikus, sowie ein Barockkruzifix an der linken Seite des Altarraumes angebracht. - Auf dem Hochaltar ist eine spätgotische Madonnenfigur – Maria Treu - aufgestellt. Sie befand sich ursprünglich in der Barockkirche des Schlackenwerther Piaristenklosters. Die Grossmutter der Gattin des Markgrafen Ludwig Wilhelm, Anna Magdalena Popela von Lobkowitz, liess sie in der Mitte des 17.Jahrhunderts aus dem niedersächsischen Ebstorf hierher bringen. Sie hat auch das Kloster 1666 gegründet. - An die Familie der Grafen Schlick, die in Schlackenwerth das erste Schloss bauten ( es ist abgebrannt 1691) erinnert ein Wappen-Epitaph in der Nordwand des Altarraumes (cca 1521). Die Kirche wurde noch einigemale instandgesetzt, so zum Beispiel nach dem Brande im Jahre 1795, in den Jahren 1879, 1936 – doch das waren keine wesentlichen Veränderungen. Die letzte Renovierung der Kirche erfolgte in den Jahren 1988 – 1991.
Im Jahre 1992, am 8.Mai – Feiertag Marie, Vermittlerin aller Gnaden - wurde zum ersten Mal die Wallfahrt zu Maria Treu in dieser Kirche gefeiert. Am 8. Mai 2008 hat Mons. Frantisek Radkovsky, der erste Bischof von Pilsen, das Patrotinium der Kirche erweitert. In der St.Michael–und-MariaTreu–Kirche findet die Wallfahrt zur Maria Treu (am 8.Mai) und zum Erzengel Michael ( zum 29.September ) statt.

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