Weitra-Sankt Wolfgang, kostel sv. Wolfganga

Info

Im Spätmittelater war der Kult des hl. Regensburger Bischofs Wolfgang besonders beliebt. Der bayerische Heilige verbrachte ja einige Zeit im heutigen Österreich, wo er das berühmte St. Wolfgang im Salzkammergut gründete und 994 im oberösterreichischen Pupping verstorben ist. Auch im Waldviertel hat sich nahe der Kuenringerstadt Weitra im 14. Jahrhundert eine stark frequentierte Wallfahrt zu diesem Heiligen etabliert. So stifteten der Burggraf Tomas Schaller und sein Bruder Thomas eine, auf einer Geländstufe über dem - bis zum Ende des 16. Jahrhunderts Pfaffenschlag genannten - Ort die dominierend gelegene gotische Hallenkirche. Im Typus der Bettelsordenarchitektur nahestehend besteht sie aus dem weiträumigen, dreischiffigen Langaus und dem 1407 geweihten gotischen Langchor. Seine Rückwand füllt der mächtige, vom Weitraer Tischler Balthasar Dreyer 1692-94 geschaffene Hochaltar, in hervorragender, mit durch Rankenwerk durchbrochener, holzsichtiger Schreinerarbeit, an dem nur die Ornamente der Figurennischen vergoldet sind. Darin befinden sich die überlebensgroßen spätgotischen, um 1500 entstandenen Bischofsfiguren, die vermutlich vom früheren Hochaltar übernommen wurden: zentral der Kirchenpatron hl. Wolfgang, seitlich die Hll. Erasmus und Nikolaus. Zu nennen sind die mittelalterlichen und frühbarocken Wandmalereien mit Szenen aus der Wolfgangslegende, die barocken Seitenaltäre mit Gemälden des Kremser Schmidt sowie der steinerne Taufstein von 1514 und die kleine gotische Sakramentsnische mit originalem Schmiedeeisengitter.

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