Jablonné v Podještědí, Bazilika svatého Vavřince a svaté Zdislavy
Info
Das monumentale Denkmal, ein Juwel des mitteleuropäischen Barock, heute bekannt als Basilika minor des Heiligen Laurentius und der Heiligen Zdislava, wurde in den Jahren 1699-1729 zu Ehren der hier bestatteten Frau Zdislava von Lämberg errichtet. Der Bau, der vom berühmten Wiener Architekten Johann Lukas von Hildebrandt projektiert wurde, wurde vom Besitzer der Herrschaft František Antonín Graf Berka von Dubá finanziell gefördert. Die Basilika steht an der Stelle einer ursprünglichen, älteren gotischen Kirche, die gleichzeitig mit dem Kloster vor dem Jahre 1252 von Zdislava und ihrem Ehemann Havel gegründet wurde. Die Fundamente des derzeitigen Doms wurden im Jahre 1699 gelegt. Bemerkenswert ist, dass sie durch Säulen gesichert ist, die bis in eine Tiefe von 30 Metern unterhalb der Kirche eingelassen wurden. Ihre Höhe von 50 Metern macht sie zu einem Wahrzeichen in der Umgebung, ihre erhabene grüne Kuppel ist auch von Weitem nicht zu übersehen. Es wird überliefert, dass sich Kaiser Leopold I. von diesem Baumodell inspirieren und nach dessen Vorbild die Peterskirche in Wien erbauen ließ. Im Jahre 1788 wurde Jablonné von einem Feuer heimgesucht, das auch die Kirche nicht verschonte und dessen Einrichtung zerstörte. Dennoch konnte ein Teil der wertvollen Ausstattung gerettet werden, und dies einschließlich des Mobiliars – und das bis heute. Die innere Ausschmückung des Doms wurde nach dieser Tragödie allmählich erneuert und ergänzt. Der pseudobarocke Hauptaltar an der Stirnseite des Presbyteriums wurde von Wilhelm August angefertigt, das großflächige Altarbild von Karl Krattner aus dem Jahre 1900 stellt den Heiligen Laurentius dar, im Jahre 1973 wurde der Altar um ein kleineres Portrait der Heiligen Zdislava von František Mervart ergänzt.
Die klassizistische Kanzel mit der Büste des heiligen Peter im Vordergrund ist das Werk des Meisterschnitzers Josef Neumann aus dem Jahre 1792. Die Orgel, die für Jablonné im Jahre 1895 von Heinrich Schiffner erbaut wurde, durchlief vor kurzem eine aufwendige Renovierung, ausgeführt von den Orgelbauern der Familie Žloutek. Auf beiden Seiten der Basilika befinden sich Seitenaltare. In der vorderen linken Nische steht der Altar der heiligen Anna, gegenüber davon in der vorderen rechten Nische wiederum der Barockaltar des heiligen Kreuzes aus dem Jahre 1718, in der hinteren rechten Nische ist der Altar des heiligen Josef zu sehen. Der wertvollste Altar ist aber der ursprüngliche barocke Altar der Jungfrau Maria Rosenkranzkönigin aus dem Jahre 1732 im rechten Querschiff. Gegenüber davon gibt es dessen Nachmachung, einen pseudobarocken Altar des heiligsten Herzens des Herren aus dem Jahre 1911. Großem Interesse seitens der Pilger erfreuen sich der Marien-Zdislava-Altar mit spätgotischer Madonna aus dem Jahre 1510 sowie der Schrein, in den im Jahre 1908 der Schädel der heiligen Zdislava gelegt wurde. Das barocke Metallgitter aus dem Jahre 1732, das ein paar Schritte weiter eingefasst wurde, umgibt die Öffnung in die Gruft mit dem Grab der heiligen Zdislava. Der gepflegte unterirdische Bereich der Gruft mit Marmorsarkophag und verziertem Schrein, in dem die Überreste der heiligen Zdislava pietätvoll ruhen, kann im Rahmen eines Gebets oder einer Besichtigung den Untergrund besichtigt werden. Die Wände sind von einer kleinen Galerie von 24 Bildern auf Kupfer aus dem Jahre 1660 verziert, welche die Wunder der heiligen Zdislava darstellen. Nach einer kürzlichen Restaurierung wurden sie in den Zdislava-Saal gebracht. Der Untergrund der Basilika diente als Begräbnisstätte der Adligen, bedeutender Bürger und Ordensbrüder. An dieser Stelle wurde unter anderem der Stifter der Kirche Herr Graf Berka z Dubé und der Dominikaner Vater Ambrož Svatoš begraben, der sich um die Heiligsprechung der Frau Zdislava verdient gemacht hat.
Im Jahre 1907 hat der heilige Papst Pius X. Zdislava aus Lämberg seliggesprochen. Heiliggesprochen wurde sie am 21. Mai 1995 in Olmütz von Papst Johannes Paul II. Im folgenden Jahr wurde dem Dom der Titel einer päpstlichen Basilika minor des Heiligen Laurentius und der heiligen Zdislava verliehen (25. Juni 1996).
Im Jahre 2000 wurde die heilige Zdislava zur Patronin der Diezöse von Leitmeritz (Litoměřice) erklärt, im Jahre 2002 der Region Reichenberg (Liberec) und im Jahre 2020 wurde sie zur Patronin der Tschechischen dominikanischen Provinz.
Zdislava hilft so wie früher auch noch heute. Deshalb steht dieser Ort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und dies sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Besuchern aus dem Ausland. Sie kommen hierher, um die heilige Zdislava, die Patronin der Familie, um Fürbitte für die Genesung von Erkrankten und für die Hilfe in schwierigen Lebenssituationen bitten. Die Basilika des Heiligen Laurentius und der heiligen Zdislava ist somit nicht nur ein schönes nationales Kulturdenkmal, sondern gleichzeitig auch ein Ort der Ruhe und Hilfe für die ankommenden Pilger.
Aufgrund der breit angelegten baulichen Erneuerung bleibt die Basilika in den Jahren 2021 – 2023 geschlossen.
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